von Margot Schomaker
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08 März, 2022
Pflanzen bilden Phytinsäure, um sich gegen den Verzehr zu schützen. Die sogenannten "Anti-Nährstoffe". Diese bilden einen natürlichen "Fressschutz". Es ist ihr eigenes P flanzenschutzmittel, ein pflanzliches Pestizid: Die Pest sind Tiere wie wir. Da Phytinsäure Mineralstoffe binden und für die Verdauung unzugänglich machen kann, zählt man sie auch zu den als schädlich geltenden Anti-Nährstoffen. Ist diese Einteilung gerechtfertig? Wirkt Phytinsäure ausschließlich nachteilhaft? Durch die Einteilung als Anti-Nährstoff landet Phytinsäure (Phytat) in einer Gruppe mit Stoffen wie Gluten und Lektinen: Substanzen in Nahrungsmitteln, die den Menschen unter Umständen nicht nähren, sondern ihm mehr schaden als nutzen. • Phytinsäure dient Pflanzen als Speicher für Phosphat. Die größten Mengen finden sich in Getreiden, Hülsenfrüchten und Nüssen; darunter besonders in Paranüssen, Mandeln, Erbsen, Soja, Hafer und Mais. • Phytinsäure kann andere Mineralstoffe wie Calcium und Magnesium, besonders jedoch Eisen und Zink unlöslich binden. Wir können sie dann nicht mehr verdauen und aufnehmen. • Phytinsäure blockiert auch die Verdauungsenzyme Pepsin und Trypsin. Diese Enzyme benötigt der Mensch zum Verdauen von Proteinen. Um die Phytinsäure zu minimieren sollten wir Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen unbedingt einweichen. Für die Anwendung habe ich hier folgende Einweichzeiten aufgelistet, die auch gleich die Keimdauer-Angabe beinhalten, für den evtl. anschließenden Keimprozess, solltest du Sprossen und Keimlinge ziehen wollen. Keimlinge, Sprossen oder Mikrogrün sind wahre Vitalstoff-Bomben, die die Phytinsäure abgebaut haben und auch durch den Keimprozess voller Enzyme sind und den Nährstoff-Gehalt um ein vielfaches potenziert haben! Nüsse und Saaten Macadamianüsse (Einweichzeit: 4 Stunden) Paranüsse (Einweichzeit: 6 Stunden) Cashewkerne (Einweichzeit: 6 Stunden) Walnüsse (Einweichzeit: 6 Stunden) Haselnüsse (Einweichzeit: 8 Stunden) Pekannüsse (Einweichzeit: 8 Stunden) Mandeln (Einweichzeit: 8 Stunden) Sonnenblumenkerne (Einweichzeit: 6-8 Stunden, Keimdauer: 1-2 Tage) Kürbiskerne (Einweichzeit: 12 Stunden, Keimdauer: 3-5 Tage) Leinsamen (Einweichzeit: 10 Stunden, Keimdauer: 1-2 Tage) Hülsenfrüchte Erbsen (Einweichzeit: 12 Stunden, Keimdauer: 3-4 Tage) Kichererbsen (Einweichzeit: 12 Stunden, Keimdauer: 3-4 Tage) Kidneybohnen (Einweichzeit: 12 Stunden, Keimdauer: 3-4 Tage) Linsen (Einweichzeit: 12 Stunden, Keimdauer 3-4 Tage) Schwarze Bohnen (Einweichzeit: 12 Stunden, Keimdauer: 3-4 Tage) Sojabohnen (Einweichzeit: 12 Stunden, Keimdauer: 3-4 Tage) Getreide Quinoa (Einweichzeit: 3-4 Stunden, Keimdauer: 2-3 Tage) Amaranth (Einweichzeit: 6-8 Stunden, Keimdauer: 2-3 Tage) Buchweizen (Einweichzeit: 6-8 Stunden, Keimdauer: 2-3 Tage) Dinkel (Einweichzeit: 6-8 Stunden, 2-3 Tage) Hirse (Einweichzeit: 6-8 Stunden, Keimzeit: 1-2 Tag) Nackthafer (Einweichzeit: 6-8 Stunden, Keimzeit: 2-3 Tage) Roggen (Einweichzeit: 12 Stunden, Keimzeit: 2-3 Tage) Vollkornreis (Einweichzeit: 12 Stunden, Keimdauer: 2-3 Tage) Weizen (Einweichzeit: 12 Stunden, Keimzeit: 2-3 Tage) Das Einweichwasser wird abgegossen und nochmals alles gut gespült, bevor du an die Weiterverarbeitung gehst. Du kannst Nüsse z.B. in größerer Menge einweichen, abspülen und wieder trocknen (im Backofen oder im Dörrgerät, sofern du eines hast) , dann sind sie wieder knackig und das ohne Phytinsäure . Beachte bitte dabei, dass du bis max. 42° trocknest, um die wertvollen Vitalstoffe und Enzyme nicht zu zerstören. Wenn du erst einmal begonnen hast, Nüsse und Hülsenfrüchte einzuweichen und dadurch die Phytinsäure gelöst zu haben, wird es dir deine Verdauung danken und du wirst es als normalen Zubereitungsprozess in deinen Ernährungsalltag integrieren. Viel Freude beim Ausprobieren! deine Margot